Hier finden Sie einen Überblick zu abgeschlossenen Projekten rund um das Thema „Energie aus Wildpflanzen“:
Monitoring zur Nährstofffixierung durch mehrjährige Wildpflanzen (Nds)
Projektträger: Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN)
Laufzeit: 2017-2019 (Monitoring zur Nährstofffixierung durch mehrjährige Wildpflanzen auf Praxisflächen in Niedersachsen)
2013-2016 (Forschungsprojekt „Energie aus Wildpflanzen“)
In einem ersten Projekt der Landesjägerschaft Niedersachsen in Kooperation mit dem 3N Kompetenzzentrum (Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.) und dem Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (ITAW) wurden von 2013 bis 2016 die ökologischen und ökonomischen Effekte des Anbaus von Wildpflanzen zur Energiegewinnung untersucht. Die Ergebnisse zeigten eine insgesamt höhere Biodiversität und Nutzungshäufigkeit auf den 20 ha großen Wildpflanzenflächen. Außerdem konnten neue Erkenntnisse über Maßnahmen zur Bestandesetablierung und -führung von Wildpflanzen gewonnen werden.
Besuch von Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast an Praxisflächen im Emsland
Im Folgeprojekt „Monitoring zur Nährstofffixierung durch mehrjährige Wildpflanzen auf Praxisflächen in Niedersachsen“ stand seit 2017 die Nährstofffixierung von mehjährigen Wildpflanzenbeständen im Mittelpunkt der Untersuchungen, u.a. die Nährstoffgehalte im Boden, im Erntegut und in der Wurzelmasse.
Die Ergebnisse zu den beiden Vorhaben finden Sie hier:
Biodiversität für Biogasanlagen (BaWü)
Projektträger: NABU Baden-Württemberg
Laufzeit: 2018/ 2019
Im Projekt „Biodiversität für Biogasanlagen – naturverträgliche Alternativen zum Maisanbau“ des NABU-Baden-Württemberg wurden Wildpflanzenmischungen als Alternative zum Anbau von Biogas-Mais erprobt. Über anderthalb Jahre wurden drei Betriebe bei der Aussaat und Ernte von ein- und mehrjährigen Wildpflanzenmischungen begleitet und die dabei gewonnen Erfahrungen weitergegeben. Im ersten Jahr bestehen die Mischungen beispielsweise aus Malven, Sonnenblumen und anderen bis 2,50 m großen Pflanzen. Während der Vegetationsperiode bieten die Wildpflanzen mit ihren Pollen und Sämereien Vögeln und Insekten Nahrung. Im Herbst und Winter bieten die abgeernteten Stoppeläcker Wildtieren wie Hasen und Rebhühnern Unterschlupf und schützten den Boden vor Erosion. Workshops, Feldexkursionen und andere Veranstaltungen führten vorhandene Praxiserfahrungen für Landwirtinnen und Landwirte zusammen, beispielsweise vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg. Vermittelt wurde dabei Know-how zu Anbau, Ernte und Naturschutzeffekten von Wildpflanzenmischungen sowie zur naturverträglichen Bewirtschaftung.
Die Projektseite „Biodiversität von Biogasanlagen“ finden Sie hier.
Forschungsprojekt WaGBio
Projektträger: Saaten Zeller GmbH & Co. KG
Laufzeit: 01.09.2016 bis 31.08.2019
Ziel des Vorhabens „Heimische Wildpflanzen als Grundlage zur Entwicklung ressourcenschonender Biomasseproduzenten“ war eine Ertragssteigerung der Biomasseproduktion von blütenreichen mehrjährigen Wildpflanzenmischungen durch züchterische Bearbeitung. Das Vorhaben soll bei mindestens drei Wildpflanzen-Arten mit hohem Biomassepotential und hoher Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umweltbedingungen den Schritt von der Wildpflanze zur Kulturpflanze vollführen. In Vorarbeiten erwiesen sich für diesen Zweck der Rainfarn (Tanacetum vulgare) und der Beifuß (Artemisia vulgaris) als besonders vielversprechend, insbesondere bei einer insgesamt knappen und zeitlich ungleich verteilten Wasserverfügbarkeit. Es ist zu erwarten, dass aufgrund der noch großen Ausgangsvariabilität in den genetischen Ressourcen gerade die ersten Selektionsschritte bei diesen Wildpflanzen zu erheblicher Steigerung des Biomasseertrages führen.
Projektsteckbrief der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR). Projektflyer der Firma Saaten Zeller
Forschungsprojekt Energie aus Wildpflanzen (By)
Projektträger: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)
Laufzeit: Projektphase 1: 4/2011 bis 3/2014, Projektphase 2: 4/2014 bis 3/2017
Seit dem Jahr 2008 entwickelt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau zusammen mit Projektpartnern aus ganz Deutschland ertrag- und artenreiche mehrjährige Wildpflanzenmischungen für die Produktion von Biogas. Die Saatmischungen aus 15 bis 25 Pflanzenarten wurden in verschiedenen Standortvarianten erprobt: Zum einen nur mit heimischen Wildpflanzenarten, zum anderen auch mit fremdländischen Arten. Diese Wildpflanzenmischungen stellen einen sinnvollen Kompromiss dar, der einerseits eine ökonomische Biogasproduktion ermöglicht, andererseits den Tieren der Agrarlandschaft attraktive Lebensräume bietet.
Das Projekt wurde gefördert durch das Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Mehr zu dem abgeschlossenen Forschungsprojekt „Energie aus Wildpflanzen“ der LWG erfahren Sie hier.
Bioenergie-Region Wendland-Elbetal (Nds)
Projektträger: Bioenergie-Region Wendland-Elbetal
Laufzeit: Förderphase 2012-2015
Seit 2008 werden an sechs Standorten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein Wildpflanzenmischungen aus ein- und mehrjährigen Arten auf ihre Eignung für die Energiegewinnung getestet. Sie bieten verschiedene Vorzüge: Als Dauerkulturen müssen sie nur einmal angelegt werden und können dann mehrere Jahre geerntet werden. Das schont den Boden und spart Kosten. Da in den Mischungen nur heimische Pflanzen enthalten sind, finden Bienen und Insekten reichlich Nahrung, was wiederum den Feldvögeln und Wildtieren nützt.