Die Ernte der Wildpflanzen erfordert keine besondere landwirtschaftliche Technik. Durch die Ernte, frühestens ab Ende Juli, wird die Gefahr von Mähverlusten bei Bodenbrütern und Jungtieren verringert.
Die Ernte der Wildpflanzenmischungen kann mit praxisüblichen Maschinen wie reihenunabhängigen Häckslern oder auch im absätzigen Verfahren erfolgen. Letzteres ist jedoch nur bedingt empfehlenswert, da es zur Verschmutzung der Silage führen kann. Im ersten Standjahr liegt der optimale Erntezeitpunkt bei ca. 28 % Trockensubstanz (TS) mit Beginn der Silomaisernte gegen Mitte September. Abhängig vom Aussaattermin sind zu diesem Zeitpunkt ein Drittel der Sonnenblumen und die Malven vollständig verblüht.
Ab dem zweiten Standjahr liegt der optimale Erntezeitpunkt gegen Ende Juli/Anfang August nach dem Ende der Hauptblüte. Ab diesem Zeitpunkt können problemlos 30% TS und mehr erreicht werden. Der Erntetermin sollte nicht zu weit in den August verschoben werden, weil die Pflanzen beginnen zu verholzen und die Methanausbeute sinkt.
Die mögliche Ertragsleistung der Mischung liebt bei 7–10 to Trockenmasse im ersten Anbaujahr und steigert sich auf 12-16 to Trockenmasse ab dem dritten Anbaujahr. Der Methanertrag liegt bei einem Ertrag von 10t/ha Trockenmasse bei 2.740 Nm³ CH4/ha und bei einem durchschnittlichen Ertrag von 14 t/ha Trockenmasse bei 3.837 Nm³ CH4/ha. Im Vergleich liegt der Methanertrag von Silomais durchschnittlich bei 6.040 Nm³CH4/ha.
Der kalkulierte Preis für das Gärsubstrat aus Wildpflanzenmischungen liegt aufgrund des geringeren Methanertrages bei ca. 79 % des Preises für Maissubstrat. Auf Grenzertragsstandorten kann der Anbau von Wildpflanzenmischungen zur Biogasgewinnung durchaus konkurrenzfähig sein. Um Wildpflanzenmischungen auch auf anderen Standorten wettbewerbsfähig anbauen zu können, müssten durch eine Umgestaltung der GAP geeignete Agrarumweltprogramme entwickelt und entsprechend hohe Ausgleichszahlungen festgelegt werden.