Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert Politik zum Handeln auf
Auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund hat das Netzwerk Lebensraum Feldflur die Förderung von alternativen Energiepflanzen zum Stopp des Artenrückgangs in der Agrarlandschaft gefordert. Vom 04. bis zum 09. Februar 2014 präsentiert das Netzwerk zusammen mit seinem Partner, dem Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen, die Sonderschau „Energie aus Wildpflanzen“ auf der Messe (Halle 3b, Stand D42).
„Die Niederwildbesätze befinden sich seit einigen Jahren auf einer rasanten Talfahrt“, sagt Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des LJV Nordrhein-Westfalen. „Einer der Gründe könnte der intensive Anbau von Energiepflanzen wie Mais sein“, so Müller-Schallenberg weiter. Eine wildtierfreundliche Alternative zum Mais sind ertragreiche Wildpflanzen. Um Wildpflanzenmischungen als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren, müssen sie durch die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU attraktiv gestaltet werden. „Wir fordern, dass Wildpflanzenmischungen im Rahmen des Greenings anerkannt und deren Aufwuchs genutzt werden darf“, sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Darüber hinaus müssen die Länder attraktive Agrarumweltprogramme für den Anbau von Wildpflanzen anbieten. Auch bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG) müssen Wildpflanzen berücksichtigt werden. „Das Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert, dass der Anbau von ökologisch wertvollerem Substrat zur Bioenergiegewinnung mit einer höheren Einspeisevergütung berücksichtigt wird“, ergänzt Kinser. Joachim Wadsack vom Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) betont: „Wildpflanzenmischungen sind ein wertvoller Beitrag für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft.“ Die mehrjährigen Mischungen bieten im Sommer wie im Winter sowohl Nahrung als auch Deckung für Wildtiere. „Durch den späten Erntezeitpunkt wird außerdem die Gefahr von Mähverlusten bei Bodenbrütern und Jungtieren verringert“, erläutert Wadsack weiter.