Energie aus Wildpflanzen in Stade- Chance für die Artenvielfalt
Seit letztem Jahr blühen auch im Kreis Stade mehrjährige Mischungen aus heimischen Wild- und Kulturpflanzen. Doch es handelt sich dabei nicht um klassische Blühflächen, denn die Bestände können einmal jährlich beerntet werden und der Aufwuchs in der Biogasanlage verwertet werden. So liefern die Flächen eine nachwachsende Energiequelle. Aber damit nicht genug: Denn gleichzeitig bieten die artenreichen Mischungen gegenüber herkömmlichen Energiepflanzen zahlreiche ökologische Vorteile: Rückzugs- und Lebensraum für Wildtiere und Nahrungsangebot für blütenbesuchende Insekten wie Wildbienen und andere Insekten. Und auch der Boden und das Grundwasser werden durch die Bodenruhe und die über mehrere Jahre bestehende Vegetationsdecke geschützt.
2019 konnten im Kreis Stade rund 16 Hektar Wildpflanzen für die Biomasseproduktion angesät werden. Der einzige Haken: Die ökologisch wertigen Saatmischungen aus Wild- und Kulturpflanzen liefern rund 30 % weniger Methanertrag als herkömmliche Energiekulturen, wie etwa Mais. Die teilnehmenden Landwirte erhalten daher über das deutschlandweite Projekt Bunte Biomasse eine Ausgleichzahlung und werden von Johann Högemann, einem Experten auf dem Gebiet der Biomasseproduktion aus Wildpflanzen, zu allen praktischen Fragen rund um Ansaat, Pflege und Ernte beraten.
Weitere Informationen rund um den Anbau der Wildpflanzen in Stade erhalten Sie in diesem Artikel im Magazin „Umwelt im Kreis“.