In Baden-Württemberg hatte die elobau Stiftung, die sich bereits seit Jahren für die Energieproduktion aus Wildpflanzen einsetzt, zusammen mit der AG Wildpflanzenbiogas, dem Landschaftserhaltungsverband Ravensburg und dem Fachverband Biogas Mitte Juli zu einem Webinar eingeladen, um dem Anbausystem Energie aus Wildpflanzen auch im Ländle Rückenwind zu geben. Mit dabei war neben Georg Hackl, Olympiasieger im Rodeln und Biogasbotschafter, auch Landwirt und Wildpflanzenexperte Werner Kuhn, der das Anbausystem und das deutschlandweit laufende Pilotprojekt „Bunte Biomasse“ vorstellte. Biogaslandwirt Markus Frick berichtete von seinen praktischen Erfahrungen aus dem Anbau mehrjähriger Wildpflanzenmischungen in der Region um den Veranstaltungsort. Und es gab noch einen vielversprechenden Ausblick: Landtagsmitglied und Sprecher des AK Umwelt, Klima und Landwirtschaft Raimund Haser (CDU) berichtete, dass in Baden-Württemberg ab 2023 über das Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum eine Fördermaßnahme für die mehrjährigen Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion geplant ist. Dadurch könnte das ökologisch wertvolle Anbausystem ab 2023 auf großer Fläche auch in Baden-Württemberg in der landwirtschaftlichen Praxis ankommen.
Die Vorträge und Diskussionen der Veranstaltung „Bunt statt Grün“ können Sie in folgendem Mitschnitt anschauen. Ab Minute 70 berichtet Raimund Haser von der geplanten Vertragsnaturschutzmaßnahme in Baden-Württemberg.
Mehrjährige Wildpflanzenkulturen führen in der Biogaserzeugung derzeit eher noch ein Schattendasein. Dabei bietet dieses innovative Anbausystem wertvollen Lebensraum für Tiere und Insekten und kann einen wichtigen Beitrag zum Boden- und Grundwasserschutz leisten. Gleichzeit liefern sorgfältig geführte Bestände ordentlich Biomasse zur Biogasproduktion.