Spaziert man diese Tage durch die Feldflur, kann man den Kulturen regelrecht beim Wachsen zusehen. Vor allem durch den Niederschlag der vergangenen Wochen treiben viele Pflanzen jetzt besonders stark aus. Kurz vor Pfingsten beginnen auch die ersten frisch eingesäten Blühstreifen und-flächen aufzublühen. Sie bieten mit ihren einjährigen Arten fortan einen reich gedeckten Tisch und Lebensraum für zahlreiche Arten des Offenlandes.

Während einjährige Kulturen jetzt langsam in die Blüte gehen, bieten mehrjährige Wildpflanzenmischungen, die zum Beispiel zur Biomasseproduktion angebaut wurden, bereits seit Wochen einen vielfältigen Blütenflor. Johann Högeman, einer der landwirtschaftlichen Berater in Sachen „Bunte Biomasse“, hat diese Impressionen im Mai eingefangen.

Egal ob als klassische Blühfläche oder als Kultur zur Biomasseproduktion: Mehrjährige Wildpflanzenmischungen bieten in den sonst blütenarmen Frühjahrsmonaten die erste Nahrungsquelle für frühschwärmende Wildbienen und andere Insekten in der ausgeräumten Feldflur. Während Sommerungen und einjährige Blühflächen vielleicht gerade erst aufkeimen und mit Frühjahrstrockenheit zu kämpfen haben, nutzen mehrjährige Wildpflanzenbestände die Winterfeuchte im durch den Aufwuchs gut vor Austrocknung geschützte Boden. In besonders trockenen Jahren ist dies ein entscheidender Vorteil gegenüber klassischen einjährigen Biomassekulturen wie etwa Mais. Rote Lichtnelke (Silene dioica) und Steinklee (Melilotus alba & Melilotus officinalis) blühen bereits im April auf und bringen die ersten Farbtupfer in die Feldflur. Nicht zuletzt sind dadurch mehrjährige Blühflächen auch ein ästhetischer Gewinn für das Landschaftsbild im zeitigen Frühjahr.