Blühflächen als Ausgleichsmaßnahme für Leitungsbauvorhaben
Der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe baut demnächst in der Oberpfalz eine Gasleitung. Am 17. August stellte das Essener Unternehmen in Teublitz nahe Regensburg sein Konzept für die Ausgleichsmaßnahme für den Eingriff in Natur und Landschaft vor: Bei dem in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Lebensraum Feldflur und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. entwickelten Konzept werden verschiedene Saatgutmischungen von Wildpflanzen in der Feldflur auf größeren Flächen ausgesät. Damit werden zum einen die im Rahmen von Leitungsbaumaßnahmen erforderlichen Ausweichlebensräume für bodenbrütende Vogelarten wie Feldlerche oder Rebhuhn geschaffen. Zum anderen können die Wildpflanzen teilweise zur Erzeugung von Biomasse in Biogasanlagen genutzt werden, womit sich das Konzept gut in die landwirtschaftliche Produktion integrieren lässt. Ein Vorschlag, der auf Anregung des Fachverbandes Biogas e.V. in das Konzept aufgenommen und umgesetzt wurde. Nach dem Auslaufen der 5-jährigen Maßnahme können die Flächen wieder ohne Einschränkungen in die landwirtschaftliche Fruchtfolge integriert werden.
Das Konzept ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität in der Feldflur. „Mit dem Netzwerk Lebensraum Feldflur und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. haben wir zwei starke Partner aus der Region, die uns in unserer Arbeit tatkräftig unterstützen“, kommentierte Klaus Sanzenbacher, Leiter Naturschutz, Forsten, Landwirtschaft bei der Open Grid Europe die Hintergründe des Konzepts. Auch von Seiten der Politik gab es Lob für diese Art der Artenschutzmaßnahmen des Essener Unternehmens. „Im Miteinander von ‚Schützen und Nutzen‘ liegt der Schlüssel für erfolgreichen Natur- und Artenschutz“, so Alexander Flierl, Abgeordneter und Mitglied im Umweltausschuss des Bayerischen Landtags, bei der Vorstellung des Projekts.
Open Grid Europe setzt im Rahmen ihrer Leitungsbauvorhaben vielfältige Artenschutzmaßnahmen um, um Beeinträchtigungen streng und besonders geschützter Pflanzen- und Tierarten geringstmöglich zu halten und an anderer Stelle zu kompensieren. Dazu gehört es auch, Ausweichlebensräume für jene streng und besonders geschützten Tierarten zu schaffen, deren Fortpflanzungs- und Ruhestätten durch die geplanten Baumaßnahmen beeinträchtigt werden können. Die Landwirte, die ihre Flächen für die Maßnahme zur Verfügung stellen, werden für die gesamte Dauer der Maßnahme für den Ertragsausfall von der Open Grid Europe entschädigt.
Ein Video über den Pressetermin auf Oberpfalz TV finden Sie hier.
Die Pressemitteilung der Open Grid Europe vom 17. August 2016 finden Sie hier.