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Wildpflanzen Biomasse Energie

Landwirte wollen Förderung für Wildpflanzen-Anbau

(www.noz.de vom 09.07.2017) Josef Schröer ist ein Vorreiter beim Anbau von Wildpflanzen für die Biomasseproduktion. 2013 hat er sich dem „Netzwerk Lebensraum Feldflur“ angeschlossen und seither haben die Artenvielfalt und der Grundwasserschutz auf seinem Betrieb im südlichen Emsland profitiert. Bei einer Feldbegehung mit Landwirten und Lokalpolitikern machte er aber auch deutlich, dass das Vorhaben nur in größerem Stil erfolgreich sein könne, wenn die teilnehmenden Landwirte für diese Umweltmaßnahmen honoriert werden. Den Differenzbetrag zwischen dem Erlös von Mais- und Wildpflanzen für die Beschickung von Biogasanlagen bezifferte Schröer mit etwa 320 € pro Hektar. „Wenn man für die Artenvielfalt in der Feldflur etwas Sinnvolles machen will, geht es nicht ohne Förderung“, sagte der Landwirt, der zugleich auch Vizepräsident der Landesjägerschaft Niedersachsen ist.

Positiv auch aus Sicht der Jäger

Ausgesprochen erfreulich seien die Erfahrungen mit Wildpflanzen zur Biomasseproduktion auch aus Sicht der Jäger. Das Wild finde in den mit zahlreichen mehrjährigen Wildpflanzen bestellten Flächen nahezu das ganze Jahr über Deckung und Futter. Die heimischen Wildpflanzen stellte Johann Högemann, Naturschutzbeauftragter der Jägerschaft Lingen, vor. So seien neben Beifuß, Eibisch und Schwarzer Flockenblume auch Großer Alant, Rainfarn, Steinklee, Lichtnelke und Wilde Malve vertreten. Die längeren Blühzeiten und großen Blühflächen verbessern das Nahrungsangebot für Insekten. Somit finden auch Fasanen- und Rebhuhnküken Insekten, die sie in den ersten Lebenswochen zwingend benötigen. Högemann machte den Erfolg deutlich. „Mittels diverser Wildkameras haben wir sieben Fasanengesperre bestätigt. Bei der Treibjagd wurden rund 60 Fasane auf einer Fläche von rund fünf Hektar gezählt. Auf eine Bejagung wurde dabei ausdrücklich verzichtet.“

Wenn er um die Mittagszeit in der Fläche stehe, höre er außer dem Summen der Insekten nichts mehr, wies Josef Schröer auf einen weiteren wichtigen Faktor hin. Die Bienen könnten hier über mehrere Monate Nektar sammeln. Die große Anzahl an Insekten locke auch viele Vögel an. Zudem würden die Vögel im Herbst und Winter ein großes Nahrungsangebot in Form von Samen vorfinden.

Chancen der Stickstoffbindung

„Meine Erfahrungen sind in jeder Beziehung positiv“, meinte Schröer. Beispielhaft ging er auf die Stickstoffverwertung ein. Diese sei sehr gut, obwohl ganz normal gedüngt werde. Auf mineralische Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel könne weitestgehend verzichtet werden. Der Grundwasserschutz sei in dem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt. Die oftmals geäußerten Bedenken, dass es auf den mit Wildpflanzen bestellten Äckern viel Unkraut gebe, konnte Josef Schröer an einem praktischen Beispiel widerlegen. Eine über vier Jahre mit Wildpflanzen bestellte Fläche war im Frühjahr umgebrochen und Mais gesät worden. Dieser Mais entwickelt sich genauso wie auf den benachbarten Äckern.

Den vollständigen Artikel in der Osnabrücker Zeitung finden Sie hier.