Stickstofffixierung durch Wildpflanzen - Gewässerschutz

Artenreiche Wildpflanzen für Boden- und Gewässerschutz

In Rimpar sollen mehrjährige Wildpflanzenmischungen zur Biogaserzeugung den Boden und das Grundwasser schützen. Dadurch sowie durch andere Sonderregelungen mit lokalen Landwirten soll die Wasserqualität der beiden Brunnen im Wasserschutzgebiet Maidbronner Forst spürbar verbessert werden.

Wildpflanzen-Experte Werner Kuhn stellte das Projekt „Bunte Biomasse„, dass den Anbau heimischer Wildpflanzen zur Biogaserzeugung seit diesem Jahr in Deutschland fördert, im Marktgemeinderat vor.

Die Wildpflanzenmischungen benötigen keine Pflanzenschutzmittel und durch die Mehrjährigkeit fällt die Bearbeitung des Bodens weg. Daneben können die Kulturen bis zu 5 Jahre beerntet werden. Auch werde die Bodenverdichtung durch das einmalige Befahren zur Ernte deutlich reduziert. Dadurch kann sich auf den Flächen eine artenreiche Bodenfauna entwickeln.

Bei den mehrjährigen Wildpflanzenkulturen sei die Ausbeute an Trockenmasse laut Kuhn mit etwa elf Tonnen pro Hektar ein Drittel bis um die Hälfte geringer als bei Mais. „Wir werden die Marktleistung von Mais nie schaffen, davon sind wir weit entfernt“, so Kuhn. Beachte man allerdings, dass auf diese Weise große Mengen an Stickstoff über einen langen Zeitraum gebunden würden, sei die Bilanz eine andere. Auch konnten die Entwickler auf einer solchen Fläche 670 Insektenarten nachweisen. Sogar Feldlerchen, Fledermäuse oder Rebhühner, von denen es bei Rimpar noch einige Bestände gibt, fühlen sich auf diesen Wildpflanzenflächen wohl.

Um den ökologischen Wert noch weiter zu steigern, empfiehlt Kuhn, Teile der Flächen nicht abzuernten. Den geringeren Ertrag soll die Förderung von 250 €/ha/Jahr im Projekt Bunte Biomasse für die teilnehmenden Landwirte ausgleichen. In Rimpar soll so der Anbau von 20 bis 30 Hektar Wildpflanzen umgesetzt werden. Die Marktgemeinde hofft damit, die Qualität des Trinkwassers zu verbessern. Die Nitratwerte eines der beiden Brunnen liegen zum Teil nur knapp unter dem gesetzlichen Grenzwert. Nur dadurch, dass das geförderte Wasser gemischt wird, gelingt es derzeit, diese deutlich zu unterschreiten.

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Aktionswoche Artenvielfalt - Wildpflanzen als Biogassubstrat schützen Bienen und Bauern

Biogas als Werkzeug für mehr Klima- und Insektenschutz

Als Reaktion auf die massiven Demonstrationen der Landwirte in den vergangenen Wochen und Monaten haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zum Landwirtschaftsdialog eingeladen. Auch der Fachverband Biogas e.V. war in Person von Horst Seide (Präsident) und Dr. Stefan Rauh (Geschäftsführer und Referatsleiter Landwirtschaft) vertreten. „Wir sind Teil der Lösung für viele aktuelle Themen der Landwirtschaft“, betonte Horst Seide in dem Gespräch.

Gülle als Energielieferant

Allein durch die konsequente Vergärung der in deutschen Ställen anfallenden Gülle könnten so über 7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Durch die natürlichen Abbauprozesse von Gülle in Güllelagern entsteht Methan, das von dort in die Atmosphäre entweicht und dort als hochwirksames Treibhausgas den Klimawandel vorantreibt. In Biogasanlagen hingegen wird dieses Methan aufgefangen und zu klimafreundlichem Strom und Wärme umgewandelt. Danach kann die vergorene Gülle dann als wertvoller Dünger dienen oder in Pelletform in nährstoffarme Regionen transportiert werden.

Blühflächen für die Artenvielfalt

Gleichzeitig betont Seide die Potenziale von Biogas für die Artenvielfalt und den Insektenschutz: „Mit Biogas haben wir die einzigartige Möglichkeit, Ökonomie und Ökologie zu verbinden. Verschiedene Blühflächen, die Insekten und anderen Tieren im Sommer Nahrung und Lebensraum bieten, können im Herbst noch geerntet und in Energie umgewandelt werden.“

Nun sei die Politik gefordert, den rechtlichen als auch den finanziellen Rahmen zu setzen, um den Anbau für die Landwirte attraktiv zu gestalten.

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