Biogas und Artenvielfalt: Förderung von Wildpflanzen als Eco Scheme

GAP Verhandlungen: Biogas bietet Chance für Artenvielfalt

Die Verhandlungen rund um die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) und der Ausgestaltung der Vorgaben auf nationaler Ebene laufen auf Hochtouren. Im Rahmen des Verbändebeteiligungsverfahrens des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verdeutlichte der Fachverband Biogas e.V. seine Forderung,  die Biogasproduktion müsse enger an den Natur- und Umweltschutz gekoppelt werden. Denn bei der energetischen Verwertung von Energiepflanzen in Biogasanlagen bietet sich die Chance, Ökologie und Ökonomie auf landwirtschaftlichen Flächen miteinander zu verbinden. Diese Chance müsse jetzt im Rahmen der Verhandlungen um die Gemeinsame Agrarpolitik ergriffen werden, mahnt der Fachverband Biogas e.V. „Deshalb müssen Energiepflanzen, die für mehr Artenvielfalt sorgen, bei den so genannten Öko-Regelungen dringend berücksichtig werden“, fordert Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer im Fachverband Biogas, und verweist auf zahlreiche Untersuchungen, die den positiven Effekt von bestimmten Energiepflanzen auf die Artenvielfalt belegen.

„Welche Energiepflanzen in Zukunft verstärkt angebaut werden, das entscheidet letztendlich auch die GAP“, erklärt Rauh. Vergoren werden könne fast jede Pflanze. Der Gasertrag sei allerdings sehr unterschiedlich: bei der besonders ergiebigen Energiepflanze Mais ist er etwa doppelt so hoch wie beispielsweise bei Wildpflanzenmischungen. Mit der gezielten Berücksichtigung von Wildpflanzen in den Öko-Regelungen könnte diese monetäre Differenz ausgeglichen und gleichzeitig ein Beitrag für den Umweltschutz geleistet werden. Er fordert, dass jetzt die richtigen Weichen gestellt werden, um sowohl der Artenvielfalt als auch der Biogasbranche und den Landwirten eine langfristige Perspektive zu geben. Denn obwohl die Öko Regelungen nur einjährig festgelegt werden, ist über wiederholte Beantragung auch eine Förderung mehrjähriger Maßnahmen, die eine besonders hohe ökologische Wirkung erzielen können, möglich.

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Auch der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert eine sinnvolle Ausgestaltung der Eco Schemes, etwa durch die Förderung mehrjähriger Wildpflanzenmischungen für für die Biomasseproduktion.

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur hatte bereits in der letzten Förderperiode einen Vorschlag zur Förderung der Wildpflanzen im Rahmen der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) erarbeitet und veröffentlicht. Nun ist die Politik gefragt, diesen Forderungen mit offenen Ohren entgegen zu treten.