Anbaulandwirte für „Bunte Biomasse“ in Schleswig-Holstein gesucht

Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein e. V. ist einer der Kofinanzierer im Kooperationsprojekt „Bunte Biomasse“. Ab sofort werden nun Landwirte in Schleswig-Holstein gesucht, die bereit sind, einen kleinen Teil ihrer Maisanbaufläche durch mehrjährige Wildpflanzenkulturen zu ersetzen. Die Betriebe erhalten über das Projekt einen Ausgleich für Deckungsbeitragsverluste und werden kostenlos beim Anbau der Bestände und der Ernte des Aufwuchses beraten. Ein deutliches Plus an Biologischer Vielfalt und einen bedeutenden Imagegewinn für die Landwirtschaft bietet das Projekt zum Nulltarif. Mehr auf www.Bunte-Biomasse.de

Sie haben Fragen zum Projekt oder möchten sich einbringen?

Als Ansprechpartner steht Ihnen bei der Deutschen Wildtier Stiftung Dr. Andreas Kinser zur Verfügung (A.Kinser@DeutscheWildtierStiftung.de / 040 9707869-21)

Auch Bioenergie-Verbände fordern mehr blühende Energiepflanzen

Berlin, 09.02.2022: Das Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) und der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE) haben gemeinsam Vorschläge für das von der Bundesregierung geplante Klimaschutzsofortprogramm vorgelegt, welches die Bundesregierung noch in diesem Frühling beschließen möchte. Nach Ansicht der Bioenergieverbände sollte dieses Sofortprogramm sowohl Ansätze enthalten, die Deutschland auf den Pfad zur Klimaneutralität bringen, als auch kurzfristig wirksame Maßnahmen, die eine direkte Kurskorrektur zur Erreichung der Klimaschutzziele für das Jahr 2030 bewirken.

Hierfür schlagen HBB und BBE neue Lösungen zur Gewährleistung einer verlässlichen Strom- und Wärmeversorgung vor, welche den dringend erforderlichen massiven Ausbau von fluktuierenden Erneuerbaren unterstützen sowie absichern. Ein Vorschlag der Verbände ist der verstärkte Anbau von Wild- und Blühpflanzen für die Biogaserzeugung. Dadurch können Synergieeffekte zwischen der Erzeugung von klimaneutralem Strom und der Artenvielfalt in der Landwirtschaft geschaffen werden. Korrespondierend zur Biogasförderung im EEG sollten die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Wild- und Blühpflanzen als Gärsubstrate verbessert werden. Eine Möglichkeit aus Sicht der Verbände wäre die Einführung einer neuen bundesweiten Agrarumweltmaßnahme für Energie-Blühpflanzen bzw. Wildpflanzenflächen.

Blühende Biomasse im Winter

NRW-Ministerin Heinen-Esser besucht Vorzeigeprojekt des Nachhaltigen Westen e.V.

Im Kreis Steinfurt bauen bereits 39 Landwirte auf einer Gesamtfläche von insgesamt 84 Hektar mehrjährige Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion an. Am gestrigen Montag besuchte die NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser den Kreis Steinfurt, um sich dort über das vom Nachhaltigen Westen e.V. betreute Projekt zum Anbau mehrjähriger Wildpflanzenkulturen zu informieren. Die Erfolge und Erfahrungen aus dem Kreisprojekt wurden mit der Ministerin diskutiert, um die Vorteile für die Biodiversität und das Landschaftsbild möglichst auch auf Landesebene übertragen zu können.

Ministerin Ursula Heinen-Esser sieht im Anbau von Wildpflanzenmischungen das Potential, Insekten- und Biodiversitätsschutz in die produktive Landnutzung zu integrieren und gab bei ihrem Besuch einen Ausblick in die Zukunft: „Ich setze mich dafür ein, dass der Wildpflanzenanbau zukünftig landesweit gefördert wird und dass es dabei verlässliche Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft gibt. Die Weichen dazu wurden bereits gestellt: Das Land Nordrhein-Westfalen will den Wildpflanzenanbau ab dem Jahr 2023 im Rahmen des etablierten Systems der Agrarumweltmaßnahmen anbieten und speist dies in den nationalen Strategieplan zur Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik ein.“ Im Raum steht derzeit eine Förderkulisse von 4.000 Hektar und eine Förderhöhe von 460 € pro Hektar.

Einen Fernsehbeitrag über den Besuch der Ministerin am 24.1. finden Sie hier (ab Minute 17:20).

Landrat Dr. Sommer begrüßte Frau Heinen-Esser sowie die geladenen Gäste und zeigte sich erfreut über das Interesse der Ministerin: „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Strahlkraft unseres kooperativen Kreisprojektes bis nach Düsseldorf reicht!“ Im Kreis Steinfurt wird der 5-jährige Anbau von Wildpflanzen seit 2020 finanziell gefördert – angeregt und mitfinanziert durch das Projekt „Bunte Biomasse“ der Deutschen Wildtier Stiftung, der Veolia Stiftung und des Deutschen Jagdverbandes. Im Jahr 2020 förderte der Kreis das Projekt mit 60.000 €, im Jahr 2021 mit 80.000 €. Für die Anlage weiterer Flächen werden im Jahr 2022 insgesamt 100.000 € bereitgestellt. Die Organisation und Koordination übernimmt der Nachhaltige Westen e.V., unterstützt von Politik und Verwaltung sowie von der Naturstoff- und Dienstleistungszentrale Land & Forst – NLF-GmbH, der Landwirtschaftskammer und dem Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband des Kreises Steinfurt.

(Quelle: Nachhaltiger Westen e.V.)