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Joachim Wadsack Wildpflanzen

Wildpflanzen zur Biomasseproduktion in Nordhessen

(Quelle: HNA vom 30.07.2015) Die Wildpflanzen, die ein Landwirt im Auftrag von Joachim Wadsack im vergangenen Herbst am Falkenberg bei Zierenberg ausgesät hat, haben sich prächtig entwickelt. Verschiedene Arten machen das Feld vielfältig in Farbe und Struktur. Ginge es nach Wadsack, würden im Wolfhager Land viel mehr Wildpflanzen angebaut werden – nicht zuletzt, damit auch Biogasanlagen mit ihnen gefüttert werden können.

Wadsack, einer der Initiatoren des deutschlandweit agierenden Netzwerks Lebensraum Feldflur, sieht viele Vorteile: So bestünden die Pflanzenmischungen aus verschiedenen Arten wie Steinklee, Luzerne, Königskerze, Rainfarn, Wilde Möhre, Malve und Lichtnelke. Der Artenreichtum locke Insekten, insbesondere Bienen an, die reichlich Nahrung fänden. Gerade mehrjährige Pflanzen böten Wildtieren in Sommer und Winter Deckung. Zudem würden die Mischungen erst ab Ende Juli gemäht, wodurch sich der Verlust bei Bodenbrütern und Jungtieren verringere. Neben der guten ökologischen Bilanz hielten die Wildpflanzen auch einigen ökonomischen Kriterien stand, sagt Wadsack. Als Dauerkultur erforderten sie keine jährliche Bodenbearbeitung, auf Pflanzenschutzmittel und Düngung könne verzichtet werden und gegenüber dem Mais sei die Bodenerosion geringer.

Dennoch setzt eine Vielzahl von Energiewirten auf die Monokultur Mais. Und das hat vor allem finanzielle Gründe. Denn pro Hektar werfen Wildpflanzen 300 Euro weniger ab. „Auf mittleren Böden ist die Ausbeute gegenüber dem Mais um 20 Prozent geringer“, sagt der Zierenberger, der unterhalb des Cafés Friedrichstein und am Fuße des Falkenbergs insgesamt einen Hektar mit Wildpflanzen bestellt hat – in der gesamten Bundesrepublik wachsen aktuell auf einer Fläche von 1500 Hektar Blumen, aus denen in Biogasanlagen Methan erzeugt wird. Dennoch arbeiten er und das Netzwerk Lebensraum Feldflur weiter an der Etablierung der Wildpflanzen. Sie wollen die Mischungen verbessern, damit sie gegenüber dem Mais weniger finanzielle Einbußen haben. Ferner fordert das Netzwerk Lebensraum Feldflur von EU, Bund und Ländern, das Engagement von Landwirten, die auf Wildpflanzen setzen, zu honorieren.

 

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