Weltbodentag 2016 – Böden bauen weiter ab

(SVZ.de vom 05.12.2016) Weltbodentag am 5. Dezember 2016: „Der Zustand der Böden hat sich weiter verschlechtert. In Mecklenburg-Vorpommern sind 40 % der Böden durch Bodenverdichtung stark bis sehr stark gefährdet, sagt der Agrarexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Burkhard Roloff und kritisiert damit die Industrialisierung der Landwirtschaft. Der zusätzliche massive Anbau von Mais und anderen Energiepflanzen in der Agrarlandschaft erhöht die Bodenverdichtung und hat eine Verschlechterung der Böden zur Folge. Mecklenburg-Vorpommern hat 2011 ein Bodenschutzutzprogramm erstellt, an das Roloff alarmierend erinnert.

Der Weltbodentag wurde im Rahmen des 17. Weltkongresses von der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) 2002 ins Leben gerufen. Mit ihm soll ein jährliches Zeichen für die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden gesetzt werden.

Den vollständigen Artikel in SVZ.de finden Sie hier.

Flächen für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen zu finden wird infolge des Nutzungsdrucks immer schwieriger. Ein wesentlicher Anteil des Flächenverbrauchs dient der Energiegewinnung durch Biomasse. Dies führt regional zu einer Verengung der Fruchtfolge und zu massiven Nachteilen für die Artenvielfalt in den ländlichen Räumen. Vorhandene Naturschutzstrategien müssen deshalb durch neue ökologische Maßnahmen ergänzt werden, die auch bei intensiver Landnutzung umgesetzt und akzeptiert werden können.

Das Netzwerk Lebenraum Feldflur setzt sich für die Etablierung von mehrjährigen, heimischen Wildpflanzen zu Energieerzeugung als Ergänzung zum Maisanbau ein. Wildpflanzen eignen sich als Dauerkulturen (5 Jahre) und erfordern damit keine jährliche Bodenbearbeitung und Ansaat. Auf den Einsatz von mineralischen Dünger und Pflanzenschutzmittel kann weitestgehend verzichtet werden. Dies hat neben ökonomischen Vorteilen auch ökologische Vorteile. Durch die ganzjährige Bodenbedeckung mehrjähriger Wildpflanzenmischungen wird beispielweise der Bodenerosion und der Nährstoffauswaschung entgegen gewirkt und die Humusbilanz verbessert, was den Boden wieder fruchtbar macht. 
M. Wortmann setzt sich mit Wildpflanzen für mehr Biodiversität ein

Landwirte ackern mit Wildpflanzen für den Naturschutz

Naturschutz in die Landwirtschaft zu integrieren ist über viele Wege möglich. Das zeigt auch das bisher einmalig durchgeführte Projekt „Energiepflanzenanbau und Biodiversität- Landwirte ackern zur Förderung der Biodiversität im Münsterland“:
Landwirt M. Wortmann aus Coesfeld setzt sich für mehr Vielfalt ein. Indem er mehrjährige Blühstreifen in den Anbau integriert, sichert er nicht nur die Erträge auf einigen seiner sehr sandigen Böden, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Denn pro Hektar werden ihm, für mehrjährig niederwüchsige Blühsteifen ohne Nutzung,  1.561 Euro im Jahr vergütet.

Das Projekt ist das erste landwirtschaftlich initiierte Naturschutzprojekt in Nordrhein-Westfalen, das mit Bundesmitteln gefördert wird.  Es ist Teil eines Verbundprojekts unter dem Dach vom Deutschen Bauernverband, gefördert vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt sowie der Rentenbank.  Das Saatgut für die Wildpflanzen wird kostenfrei von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft zur Verfügung gestellt.

In zwei Gebieten mit je rund 500 Hektar sollen nun jährlich auf bis zu 5 Prozent der Fläche Arbeiten für mehr Naturschutz im Münsterland umgesetzt werden. Mit den Wildpflanzen wird die Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft erhöht und Lebensräume für wildlebende Tier- und Pflanzenarten wieder hergestellt. Die Modellregion im Kreis Coesfeld ist repräsentativ für große Teile der ackerbaulich geprägten Veredelungsregionen und somit auch auf andere Regionen übertragbar.

Den vollständigen Artikel finden sie im DLZ Magazin vom November 2016. Weiter Informationen zum Projekt und Antragsteller sind bei uns unter Projekte hinterlegt.

Wie wichtig Wildpflanzen als Wildtier-Lebensraum sind wird gerade zur kalten Jahreszeit deutlich, wenn die Tiere nicht nur Deckung brauchen, sondern insbesondere  Nahrung für den Winter benötigen. Im Winter können die mehrjährigen Wildpflanzen kniehoch stehengelassen werden und bieten damit einen wichtigen Schutz und optimale Bedingungen für unsere Wildtiere.

Foto: Bockholt

Rebhuhn Wildpflanzen für Biogas

Wildpflanzen-Projekt vorgestellt

(NWZ online vom 21.09.2016) Auf Einladung des Hegerings Wiefelstede im Ammerland stellten Johann Högemann, Landwirt im Emsland, und Tillmann Möhring, Referent beim Deutschen Jagdverband, jüngst das Projekt „Energie aus Wildpflanzen“ vor. Mit ihren Ausführungen weckten sie großes Interesse bei den zahlreichen Zuhörern in Spohle. Der Hegering Wiefelstede hatte diesen Informationsabend unter dem Motto „Naturschutz und Biogas passen zusammen“ veranstaltet. Rund 70 Landwirte, Jäger, Biogasanlagenbetreiber und Politiker waren zusammengekommen, um zu erfahren, was alle gemeinsam für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt tun können.

Ohne Insekten und Unterschlupf in der Feldflur fehlten Futter und Kinderstube für Junghasen, Rebhühner und Fasane. „Unsere einheimischen Wildarten werden immer weniger. Da müssen wir etwas tun“, bestätigte Helmut Blauth von der Landesjägerschaft Niedersachsen. Gebraucht würden daher wieder mehr blühende Wildpflanzen. Solche Wildpflanzen auf Brachen und Grünflächen oder als Alternative zu Mais seien zudem als Energiepflanzen in Biogasanlagen geeignet. Damit die Landwirte keine wirtschaftlichen Einbußen erleiden, sei dennoch die Politik gefragt, so Högemann und Möhring. Sie könnte die Landwirte durch eine Änderung der Agrarförderung besser darin unterstützen, aktiven Naturschutz zu leisten. Die anwesende CDU-Bundestagsabgeordnete Barbara Woltmann und die SPD-Landtagsabgeordnete Sigrid Rakow signalisierten bereits ihre Unterstützung.

Gesucht: Oasen in der Maiswüste

(Spektrum.de vom 13.09.2016) Mit etwa 2,5 Millionen Hektar nehmen Maisfelder in Deutschland inzwischen etwa 20 Prozent der gesamten Ackerfläche ein. Denn Mais kann multifunktional eingesetzt werden: Neben der klassischen Nutzung als Nahrungsmittel und Viehfutter dient er inzwischen als wichtiger Energielieferant. Doch alles Gute hat auch eine Kehrseite. Spätestens mit dem Wegfall der obligatorischen Flächenstillegung im Jahr 2007 wurden viele Wiesen und Weiden zu Äckern umgebrochen um Energiepflanzen wie Mais anzubauen. Stefan Klotz vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Halle hat nun untersucht, welche Folgen der verstärkte Energiepflanzenanbau auf die Artenvielfalt hat. Anhand von Luftbildern und Vegetationsdaten stellt er in einer Studie die Veränderung der Landschaft innerhalb der letzten 50 Jahre dar. Im Ergebnis war deutlich festzustellen, dass die Landschaft monotoner und wichtige Ackerwildkräuter wie Kornblume und Klatschmohn mit den Jahren enorm verdrängt worden sind. Dies ist neben der intensiven Agrarnutzung insbesondere auf den Einsatz von Mineraldüngern zurück zuführen. Denn Pflanzen, die nährstoffarme Böden bevorzugen, haben in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft kaum mehr eine Chance.

In einem weiteren Projekt untersuchte das UVZ die Folgen des Schwindens von Hecken und blütenreichen Säumen für die Artenvielfalt. Im Ergebnis zeigt sich ein klarer Trend: Je weniger Hecken, kleine Waldinseln und andere nicht landwirtschaftlich genutzte Lebensräume eine Landschaft zu bieten hatte, umso geringer war ihre Artenvielfalt. Vögel reagierten zudem genau wie Pflanzen empfindlich auf eine starke Düngung. Durch das Schwinden von offenen und lichten Bodenstruktruren verschwanden auch Insekten und Spinnen und damit die Nahrungsgrundlage von vielen unserer Feldvögel.

Den vollständigen Artikel in spektrum.de finden Sie hier.

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur setzt sich dafür ein, ertragreiche Wildpflanzenmischungen als Alternative zum Mais in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren. Mehrjährige Anbausysteme aus Wildpflanzen bieten innovative Ansätze, mit denen die Energieerzeugung aus Biomasse mit Zielen des Landschafts-, Natur- und Artenschutzes verknüpft werden kann. Wildpflanzenmischungen bieten im Sommer wie im Winter Nahrung und Deckung für Wildtiere und längere Blühzeiten und große Blühflächen verbessern das Nahrungsangebot für Insekten. Gleichzeitig erreichen ertragreiche Wildpflanzenmischungen heute bereits bis zu 80 % der Methanausbeute pro Hektar im Vergleich zum Maisanbau.

Mehr zur Energie aus Wildpflanzen finden Sie in unserem Praxisratgeber.

Aktionswoche Artenvielfalt - Wildpflanzen als Biogassubstrat schützen Bienen und Bauern

Wildpflanzenerträge verbessern – BMEL fördert Züchtungsprojekt

Die Firma Saaten Zeller, Partner im Netzwerk Lebensraum Feldflur, will mit einem neuen Projekt den Ertrag heimischer Wildpflanzenarten zur Biomasseproduktion züchterisch verbessern. Leguminosen sollen die Mischungen ergänzen und den Bedarf zur Stickstoffdüngung verringern. Ziel ist es, die Wirtschaftlichkeit der Wildpflanzenmischungen als Biogassubstrat zu verbessern. Das jetzt begonnene Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert.

Die Firma Saaten Zeller produziert und vermarktet bereits seit vielen Jahren Wildpflanzen-Saatgut an Landwirtschaft und Naturschutz. Seit 2008 werden Wildpflanzenmischungen als alternative Energiepflanzen für Biogasanlagen getestet. Deren ökologischen Vorteile gegenüber dem Mais sind bereits klar belegt: Die Dauerkulturen sind eine hervorragende Bienen- und Insektenweide, benötigen weniger Pflanzenschutzmittel und verringern durch die langfristige Bodenbedeckung Erosion und Stickstoffeinträge ins Grundwasser. Außerdem erfolgt die Ernte außerhalb der Brut- und Setzzeiten vieler Wildtiere und im Winter bietet der Aufwuchs den Arten der Offenlandschaft wie Feldhase und Rebhuhn wichtige Deckung und Nahrung. Während die ökologischen Vorteile klar belegt wurden, ist die ökonomische Seite noch verbesserungsfähig. Vorteile wie die geringeren Anbaukosten oder eine bessere Eignung für Ungunststandorte können diese Mindererträge nur teilweise ausgleichen.

In dem Projekt sollen die ertragreichsten Wildarten aus den Mischungen erstmals züchterisch bearbeitet werden. Als besonders vielversprechend erwiesen sich bislang Rainfarn und Beifuß, deren Erträge auch bei begrenztem oder unregelmäßigem Wasserangebot stabil blieben. Weitere Züchtungskandidaten sind Wegwarte, Goldrute, Eibisch und Alant. Neben diesen Wildarten wollen die Züchter außerdem einige Leguminosen wie Steinklee und Geißraute mit einbeziehen. Leguminosen fixieren in Symbiose mit bestimmten Bodenbakterien Luftstickstoff. Diese Eigenschaft könnte die Mischungen unabhängiger von Stickstoff-Düngern machen – ihr ohnehin geringer Düngebedarf fiele nochmals niedriger aus. Die Forscher wollen die Eignung der genannten Leguminosen für den Mischanbau mit den Wildarten überprüfen und sie auch züchterisch auf hohe Erträge hin optimieren. Das Arbeitsprogramm des Projektes umfasst u.a. die Sammlung von Wildpflanzen-Populationen und deren Kreuzungen, die Selektion, Saatgutproduktion und -vermehrung sowie eine technische Saatgutveredelung durch Pillierung. Die erwarteten Ertragssteigerungen bei den Wildarten sind hoch.

Zu einer detaillierten Projektbeschreibung gelangen Sie hier.

Die vollständige Pressemitteilung der FNR finden Sie hier.

 

Ausgleichsmaßnahme Blühfläche

Blühflächen als Ausgleichsmaßnahme für Leitungsbauvorhaben

Der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe baut demnächst in der Oberpfalz eine Gasleitung. Am 17. August stellte das Essener Unternehmen in Teublitz nahe Regensburg sein Konzept für die Ausgleichsmaßnahme für den Eingriff in Natur und Landschaft vor: Bei dem in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Lebensraum Feldflur und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. entwickelten Konzept werden verschiedene Saatgutmischungen von Wildpflanzen in der Feldflur auf größeren Flächen ausgesät. Damit werden zum einen die im Rahmen von Leitungsbaumaßnahmen erforderlichen Ausweichlebensräume für bodenbrütende Vogelarten wie Feldlerche oder Rebhuhn geschaffen. Zum anderen können die Wildpflanzen teilweise zur Erzeugung von Biomasse in Biogasanlagen genutzt werden, womit sich das Konzept gut in die landwirtschaftliche Produktion integrieren lässt. Ein Vorschlag, der auf Anregung des Fachverbandes Biogas e.V. in das Konzept aufgenommen und umgesetzt wurde. Nach dem Auslaufen der 5-jährigen Maßnahme können die Flächen wieder ohne Einschränkungen in die landwirtschaftliche Fruchtfolge integriert werden.

Das Konzept ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Biodiversität in der Feldflur. „Mit dem Netzwerk Lebensraum Feldflur und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. haben wir zwei starke Partner aus der Region, die uns in unserer Arbeit tatkräftig unterstützen“, kommentierte Klaus Sanzenbacher, Leiter Naturschutz, Forsten, Landwirtschaft bei der Open Grid Europe die Hintergründe des Konzepts. Auch von Seiten der Politik gab es Lob für diese Art der Artenschutzmaßnahmen des Essener Unternehmens. „Im Miteinander von ‚Schützen und Nutzen‘ liegt der Schlüssel für erfolgreichen Natur- und Artenschutz“, so Alexander Flierl, Abgeordneter und Mitglied im Umweltausschuss des Bayerischen Landtags, bei der Vorstellung des Projekts.

Open Grid Europe setzt im Rahmen ihrer Leitungsbauvorhaben vielfältige Artenschutzmaßnahmen um, um Beeinträchtigungen streng und besonders geschützter Pflanzen- und Tierarten geringstmöglich zu halten und an anderer Stelle zu kompensieren. Dazu gehört es auch, Ausweichlebensräume für jene streng und besonders geschützten Tierarten zu schaffen, deren Fortpflanzungs- und Ruhestätten durch die geplanten Baumaßnahmen beeinträchtigt werden können. Die Landwirte, die ihre Flächen für die Maßnahme zur Verfügung stellen, werden für die gesamte Dauer der Maßnahme für den Ertragsausfall von der Open Grid Europe entschädigt.

Ausgleichsmaßnahem Open Grid Feldflur

Ein Video über den Pressetermin auf Oberpfalz TV finden Sie hier.

Die Pressemitteilung der Open Grid Europe vom 17. August 2016 finden Sie hier.

Wildpflanzen statt Mais im WDR

Wildpflanzen statt Mais im WDR

In der „Lokalzeit Münsterland“ des WDR wurde am 11.08. ein Fernsehbeitrag zum Thema „Wildpflanzen statt Mais für Biogasanlagen“ gesendet. Dr. Martin Schmid von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westphalen und Mitglied im Netzwerk Lebensraum Feldflur berichtet darin u.a. über das Projekt GrünSchatz der Universität Münster.

Zu dem 6-minütigen Beitrag gelangen Sie hier (Beginn ab Minute 12:06)

 

Pionier im Kreis Coesfeld

(Allgemeine Zeitung vom 10.08.2016) Die Blütenfülle ist so üppig, als wenn der in diesem Jahr etwas durchwachsene Sommer noch mal alles geben will. Franz Josef Schulze Thier lässt den Blick über seinen Acker schweifen, auf dem keine Feldfrüchte reifen, sondern Wildblumen – blaue Wegwarte, rote Lichtnelke, gelber Alant und viele andere. Der „Hingucker“ für Naturfreunde aus der Nachbarschaft war die bunte Pracht in den letzten Wochen. Doch die Wildblumen sind nicht nur eine Augenweide oder Lebensraum für Insekten und Agrarvögel, sondern sollen als Alternative zu Mais in einer Biogas-Anlage verwertet werden. „Auch wilde Pflanzen geben Gas“, berichtet der Landwirt.

Angefangen hat für Schulze Thier alles mit dem Netzwerk Lebensraum Feldflur, dem mittlerweile zahlreiche Landesjagdverbände und Jagd-Organisationen, Energieversorger von E.ON bis Naturstrom sowie Kommunen und Saatguthersteller angehören. „Mir war sofort klar: Da mache ich mit!“ erinnert sich der passionierte Waidmann. Denn mit dem Einsatz von Wild- als Energiepflanzen auf dem Acker können aus seiner Sicht gleich zwei Ziele erreicht werden: Heimische Wildtiere finden auf den Flächen Nahrung und Deckung. Gleichzeitig fallen sie – wie bei den bislang geförderten Blühstreifen und Lerchenfenstern – nicht ganz aus der landwirtschaftlichen Nutzung heraus, sondern können anstelle von Mais „Gas geben“. Wie wirtschaftlich das ist, wird nun seit 2015 bei dem Regionale-Projekt „GrünSchatz“ auch wissenschaftlich erforscht. Als einziger Landwirt im Kreis Coesfeld macht Schulze Thier mit.

Den vollständigen Artikel in der AllgemeinenZeitung finden Sie hier.

 

Praxishandbuch ÖVF, ökologische Vorrangfläche

Praxishandbuch zur naturschutzfachlichen Ausgestaltung von ÖVF

Das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderte Projekt zur „Naturschutzfachlichen Ausgestaltung von ökologischen Vorrangflächen“ hat ein Praxishandbuch mit gleichnamigen Titel veröffentlicht. Das Handbuch richtet sich an Landwirtinnen und Landwirte sowie an Mitarbeiter der Landwirtschafts- und Umweltverwaltung, der Landwirtschaftskammern und der Beratungsorganisationen, die mit der Umsetzung und der Beratung zu ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) befasst sind.

Die Publikation mit Empfehlungen zu den ÖFV-Typen können Sie hier herunterladen.

Das F+E-Vorhaben „Naturschutzfachliche Ausgestaltung von ökologischen Vorrangflächen – Praxishandbuch und wissenschaftliche Begleitung“ widmet sich den ersten Erfahrungen mit der obligatorischen Ausweisung von ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) ab 2015 und deren naturschutzfachlichem Nutzen. Dabei werden auch Aspekte der Verwaltung und das Zusammenspiel mit anderen Instrumenten im Agrarumweltbereich einbezogen. Neben Feldaufnahmen zur Untersuchung der Flora und Fauna auf ausgewählten Schlägen und Betrieben, werden Landwirte, Berater und Verwaltungsvertreter befragt. Analysen von InVeKoS-Daten sollen Aufschluss geben über die tatsächliche Auswahl von ÖVF sowie zur Additionalität dieser Flächen. Die Projektergebnisse und daraus folgende Empfehlungen werden auf einer Konferenz auf Vilm vorgestellt und diskutiert sowie als BfN-Skript veröffentlicht. Eine englische Zusammenfassung soll die Ergebnisse auch auf EU-Ebene zugänglich machen. Das Vorhaben soll dazu beitragen, im Rahmen der anstehenden Evaluierung der ÖVF im Jahr 2017 sowohl die EU-Kommission als auch den Bund hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung von ÖVF beraten zu können.

Das Projekt wird gemeinsam von dem Thünen Institut für Ländliche Räume, dem Institut für Ländliche Strukturforschung  (ifls) und dem Institut für Agrarökologie und Biodiversität (ifab) bearbeitet.

 

Energie aus Wildpflanzen-erste Ergebnisse aus dem Projekt GrünSchatz

Das Projekt „GrünSchatz“ lädt am 01. Juli 2016 zur Veranstaltung „Energie aus Wildpflanzen-erste Ergebnisse aus dem Projekt GrünSchatz“ ein. Im Rahmen des Projekts „GrünSchatz“ wird erprobt, ob sich heimische Wildpflanzenmischungen als alternatives Substrat für Biogasanlagen eignen. Der Anbau auf Versuchsflächen im westlichen Münsterland und im Lipperaum soll zeigen, inwiefern sich die Wildpflanzen positiv auf die Ökologie und das Landschaftsbild auswirken und dabei ökonomisch akzeptable Erträge liefern.

Das vom Land NRW geförderte Gemeinschaftsprojekt der Westfälischen WilhelmsUniversität Münster, der Landwirtschaftskammer NRW und der Stadt Dorsten wird durch die Regionale 2016 Agentur begleitet. Darüber hinaus unterstützen das Netzwerk Biomasse der EnergieAgentur.NRW und das Zentrum für ländliche Entwicklung (ZeLE) das Projekt.

Weitere Veranstaltungen rund um das Themenfeld „Energie aus Wildpflanzen“ finden Sie hier.