Landwirte ackern mit Wildpflanzen für den Naturschutz
Naturschutz in die Landwirtschaft zu integrieren ist über viele Wege möglich. Das zeigt auch das bisher einmalig durchgeführte Projekt „Energiepflanzenanbau und Biodiversität- Landwirte ackern zur Förderung der Biodiversität im Münsterland“:
Landwirt M. Wortmann aus Coesfeld setzt sich für mehr Vielfalt ein. Indem er mehrjährige Blühstreifen in den Anbau integriert, sichert er nicht nur die Erträge auf einigen seiner sehr sandigen Böden, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Denn pro Hektar werden ihm, für mehrjährig niederwüchsige Blühsteifen ohne Nutzung, 1.561 Euro im Jahr vergütet.
Das Projekt ist das erste landwirtschaftlich initiierte Naturschutzprojekt in Nordrhein-Westfalen, das mit Bundesmitteln gefördert wird. Es ist Teil eines Verbundprojekts unter dem Dach vom Deutschen Bauernverband, gefördert vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt sowie der Rentenbank. Das Saatgut für die Wildpflanzen wird kostenfrei von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft zur Verfügung gestellt.
In zwei Gebieten mit je rund 500 Hektar sollen nun jährlich auf bis zu 5 Prozent der Fläche Arbeiten für mehr Naturschutz im Münsterland umgesetzt werden. Mit den Wildpflanzen wird die Strukturvielfalt in der Agrarlandschaft erhöht und Lebensräume für wildlebende Tier- und Pflanzenarten wieder hergestellt. Die Modellregion im Kreis Coesfeld ist repräsentativ für große Teile der ackerbaulich geprägten Veredelungsregionen und somit auch auf andere Regionen übertragbar.
Den vollständigen Artikel finden sie im DLZ Magazin vom November 2016. Weiter Informationen zum Projekt und Antragsteller sind bei uns unter Projekte hinterlegt.
Wie wichtig Wildpflanzen als Wildtier-Lebensraum sind wird gerade zur kalten Jahreszeit deutlich, wenn die Tiere nicht nur Deckung brauchen, sondern insbesondere Nahrung für den Winter benötigen. Im Winter können die mehrjährigen Wildpflanzen kniehoch stehengelassen werden und bieten damit einen wichtigen Schutz und optimale Bedingungen für unsere Wildtiere.
Foto: Bockholt