Umsetzung der EU-Agrarreform in Deutschland

Mit der Ende 2013 beschlossenen Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik wurde das Direktzahlungssystem grundlegend überarbeitet. Dies bedeutet, dass mit der diesjährigen Antragstellung zum Erhalt der Direktzahlungen  auf die landwirtschaftlichen Betriebe einige bedeutende Änderungen zu kommt.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine Broschüre zur Umsetzung der EU-Agrarreform in Deutschland veröffentlicht. Es werden u.a. die wesentlichen Grundanforderungen bei der Umsetzung der GAP, die von den Landwirten zum Erhalt der Direktzahlungen zu berücksichtigen sind, erläutert.

Die124 Seiten starke Broschüre können Sie auf der Homepage des BMEL herunterladen oder kostenlos bestellen.

Es summt und brummt im Energiepflanzendschungel!

Netzwerk Lebensraum Feldflur präsentiert auf der IGW Videoclips über Wildpflanzen zur Biomasseproduktion

Hamburg, 16.01.2015. Das Netzwerk Lebensraum Feldflur präsentiert im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin (16.01.-25.01.2015) auf dem Stand des Deutschen Jagdverbandes (DJV) eine neue Multimediawand, die auf modernen Wegen über das Thema „Energie aus Wildpflanzen“ informiert. Erstmals werden dabei neu produzierte Videoclips gezeigt. Und wer ganz dicht an die Multimediawand heran geht, der kann sogar das Summen und Brummen im Energiepflanzendschungel hören. Besuchen Sie den Stand des Netzwerkes Lebensraum Feldflur auf dem Stand des Deutschen Jagdverbandes (DJV) in Halle 26a, Stand 127.

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 24 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Es setzt sich dafür ein, Mischungen aus verschiedenen heimischen Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren.

 

Bienenfreundliche Energiepflanzen ausgezeichnet! Netzwerk Lebensraum Feldflur erhält Sonderauszeichnung des „European Bee Award“

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur hat eine Sonderauszeichnung des „European Bee Award“ verliehen bekommen. Von 24 eingereichten Projekten konnte das Projekt „Energie aus Wildpflanzen“ des Netzwerkes Lebensraum Feldflur den zweiten Platz belegen und wurde von der Fachjury mit einer Sonderauszeichnung geehrt. Mit dem „European Bee Award“ werden EU-weit Projekte ausgezeichnet, die sich mit bienenfreundlicher Landwirtschaft befassen. Der Award wird durch die Organisation europäischer Landbesitzer (ELO) und dem europäischen Landtechnikverband (CEMA) vergeben.

„Die Qualität der eingereichten Projekte war sehr hoch.“ betont Walter Haefeker, Präsident des Europäischen Erwerbsimkerbundes und Mitglied der Fachjury. „Das vom Netzwerk Lebensraum Feldflur eingereichte Projekt erarbeitet praxisnahe und innovative Ansätze für eine Bestäuber-freundliche Landwirtschaft und bietet dem Landwirt dabei genügend Freiraum für wirtschaftliches Handeln“ so Haefeker weiter. Neben Wildbienen, Schmetterlingen und Käfern profitieren von dem vielfältigen Angebot der Wildpflanzenmischungen auch viele andere Arten von der Eule bis zum Feldhamster.

„Wir sind sehr stolz, die Sonderauszeichnung des European Bee Award erhalten zu haben“, sagt Kristin Drenckhahn (Deutsche Wildtier Stiftung), Koordinatorin des Netzwerks Lebensraum Feldflur. „Der Preis bestärkt uns auf dem Weg, die Energieerzeugung aus Biomasse enger mit den Zielen des Arten-, Natur und Umweltschutzes zu verknüpfen.“

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur setzt sich dafür ein, mehrjährige Mischungen aus Kultur- und Wildpflanzen als eine Ergänzung zum Mais zur Biomasseproduktion in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren. Durch längere Blühzeiten und große Blühflächen verbessern mehrjährige Wildpflanzen das Nahrungsangebot für Insekten. Im Vergleich zu großen Maisflächen werten sie das Landschaftsbild einer Region auf und steigern deren Erholungswert. Weiter Informationen erhalten Sie unter www.Lebensraum-Feldflur.de.

Parlamentarischer Staatssekretär besucht Wildpflanzenfläche zur Energiegewinnung

Rhede, 11.12.2014. Der parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Horst Becker besuchte heute Wildpflanzenflächen von Herrn Johannes Essing in Rhede/Kreis Borken. Er folgte damit einer gemeinsamen Einladung des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen und dem bundesweit agierenden Netzwerk Lebensraum Feldflur. Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, dass ertragreiche Wildpflanzen als eine ökologische Alternative zum Mais als pflanzliche Energieträger angebaut werden.

„Mehrjährige Mischungen aus Kultur- und Wildpflanzen haben vielfältige ökologische Vorteile,“ betonte Gerhard Thomas, Mitglied im Präsidium des Landesjagdverbandes NRW und Vorsitzender des LJV NRW Niederwildausschusses. „Sie bieten im Sommer und Winter sowohl Nahrung als auch Deckung und ihre Ernte liegt außerhalb der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeiten der meisten Wildtiere“, so Thomas weiter. Außerdem verbessern die längeren Blühzeiten und großen Blühflächen das Nahrungsangebot für Insekten. Im Vergleich zu den großen Maisflächen werten die Blühmischungen das Landschaftsbild auf und steigern den Erholungswert einer Region.

Der nach der Ernte bis zum Ende der Vegetationszeit entstehende neue Aufwuchs, bietet Wildtieren Deckung und Unterschlupfmöglichkeiten während der Winterzeit bis in das Frühjahr des Folgejahres. Weiterhin wird durch ganzjährige Bodendeckung der Bodenerosion in Hanglagen und entlang von Oberflächengewässern entgegen gewirkt und die Humusbilanz verbessert.

Trotz stetiger Weiterentwicklung können Wildpflanzenmischungen aus ökonomischer Sicht heute noch nicht mit konventionellen Energiepflanzen wie z.B. Mais konkurrieren. Das Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert daher die Länder auf, den Landwirten den naturschutzfachlichen Mehrwert zu honorieren.

Einen weiteren Bericht über den Termin finden Sie auf der Homepage des Parlamentarischen Staatssekretärs Horst Becker.

Mit Wildpflanzen für mehr Biodiversität

Ein grüner Schatz

Auch in Gahlen (NRW) werden Wildpflanzenmischungen zur Energiegewinnung angebaut. Dort wurde bereits vor einiger Zeit das Projekt „GrünSchatz“ ins Leben gerufen, welches u.a. von Herrn Rommeswinkel, Sachgebietsleiter Grünflächen bei der Sadt Dorst, Partner im Netzwerk Lebensraum Feldflur,  begleitet und im Rahmen der Regionale 2016 umgesetzt wird.

Zu dem vollständigen Artikel über den Anbau von Wildfplanzen zur Energiegewinnung in Gahlen gelangen Sie hier.

Weiter Informationen über das Projekt „GrünSchatz“ erhalten Sie hier.

1. Oktober 2014 – Feldtag in Dorsten

Am 1. Oktober 2014 findet im Rahmen der Klimametropole Ruhr 2022 in Dorsten ein Feldtag statt.

Das Projekt “GrünSchatz” möchte die Biomasseproduktion in der Landwirtschaft und in den Kommunen etablieren. Der “Feldtag” in Dorsten führt in Fachvorträgen in das Thema ein: Die Flächenvorstellungen zeigen praktische Anwendungen und Anbauflächen der Regiosaatgutproduktion und der Wildenergiepflanzen. Beratungen und anschauliche Informationen zum Projekt erfolgen im Veranstaltungsgebäude.

Die Vorträge werden u.a. gehalten von Herrn Kuhn (Netzwerk Lebensraum Feldflur) und einem Vertreter der Firma Saaten Zeller. Des Weiteren wird der örtliche Produktionsbetrieb einen Einblick in seine Erfahrungen geben.

Weitere Informationen zu der Veranstaltung erhalten Sie hier.

Möchten Sie mehr über das Projekt „GrünSchatz“ erfahren, klicken Sie bitte hier.

 

Das Projekt der Landesjägerschaft Niedersachsen

Gas aus Mais, Ganzpflanzensilage von Getreide, Zuckerrüben, Gras und vielen anderen Früchten ist nicht neu.

Wie können sich aber reichlich blühende Wildpflanzen in die Vielfalt einbauen lassen und gleichzeitig dem Ziel der Artenvielfalt für die Bienen und Insekten, sowie dem Wild als Rückzugs- und Äsungsfläche Platz bieten, dabei gleichzeitig aber einen ökonomischen Beitrag für den Landwirt als Anbauer leisten?

Dieser komplexen Fragestellung wird nunmehr in einem geförderten und wissenschaftlich begleiteten Projekt, auf rund 25 ha und sechs Betrieben in Niedersachsen, nachgegangen. Das Projekt mit 133.000€ über drei Jahre, wird zu zwei Dritteln vom Landwirtschaftsministerium und zu einem Drittel von der Landesjägerschaft Niedersachsen finanziert. In Lingen- Mundersum sind beim Landwirt Josef Schröer im Juli 2013 hierzu fünf Hektar einer Wildpflanzenmischung ausgesät und jetzt am 30. Juli 2014 zum ersten Mal beerntet und für die Biogas- Erzeugung auf dem Betrieb Rensmann in Sommeringen einsiliert worden.

Auch wenn derzeit nur geschätzte 50 – 60% an Gaspotential gegenüber Mais kalkuliert wird, werden die zukünftig ermittelten Daten der Praxisflächen neue Erkenntnisse geben.

Nicht auszuschließen ist für die Zukunft eine Förderung der Verwendung von Wildpflanzen in Biogasanlagen durch den Einbau eines Öko- Bonus im EEG bzw. der Berücksichtigung im neuen Agrarumweltprogramm.

Welche Hebelwirkung dies haben könnte zeigt ein einfaches Rechenbeispiel für die derzeit rund 200 produzierenden Anlagen im Emsland und der Grafschaft Bentheim. So wären dies bei 5 ha je Anlage gleich 1.000 ha!!

Eindrücke von der Aussaat 2013 bis zur Ernte 2014 erhalten Sie hier.

Lokale Initiative im Kreis Warendorf

Auf mehr als 20 Hektar wurden um Oelde und Beckum im Kreis Warendorf (Nordrhein-Westfalen) mehrjährige Wildpflanzenmischungen zur Energiegewinnung ausgesät. Am 30.07.2014 trafen sich die Akteure der regionalen Initiative und weitere Interessierte, um der ersten Ernte der Flächen beizuwohnen.

Die AGRAVIS AG begleitete den Termin mit einer Kamera. Den vollständigen Clip mit Interviews, u.a. von Herrn Kuhn (Netzwerk Lebensraum Feldflur),  können Sie sich hier ansehen.

Weitere Informationen zu dem Termin und eine Presseinformation der AGRAVIS AG können Sie sich hier herunterladen.

Markus Degener ist Initiator dieser regionalen Initiative,  in der sich neben Landwirten und Biogasanlagenbetreibern, der Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren-Convent (WJSC), die örtlichen Imker, die Energieargentur NRW, der Kreisverband Warendorf des Westflälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) sowohl die CLAAS  Erntemaschinen und die TerraVis, die Biogas-Einheit der AGRAVIS AG, als auch der Kreis Warendorf, das Netzwerk Lebensraum Feldflur und der Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer Westfalen Lippe (VJE) engagieren.

 

 

Experten suchen Wege zur Förderung von Biogas aus Wildpflanzen

Experten und Mandatsträger von Landratsamt und Landwirtschaftsamt Ravensburg, vom Landwirtschaftszentrum (LAZBW) Aulendorf , der Uni Hohenheim, von ProRegio, vom Bauernverband, Biogas-Fachverband, BUND und verschiedenen Kommunen trafen sich zur Fachtagung „Energie aus Wildpflanzen“ im Kißlegger Neuen Schloss.

Werner Kuhn, seit über 10 Jahren Ideengeber und Entwickler des Systems, zeigte in einem hochinteressanten Vortrag, warum gerade Biogas die besondere Chance birgt, mit intelligenten Mischkulturen die Biodiversität und Artenvielfalt zu steigern. Der für das Netzwerk Lebensraum Feldflur deutschlandweit beratende Experte stellte aber auch fest, dass diese ökologische Aufwertung nicht zum Nulltarif möglich ist. Die für Mensch und Tier so positive Flächenbewirtschaftung kann die Methangas-Leistung der Monokultur Mais nur zu ca. 60% erreichen. Es müssten also Wege gefunden werden, wie dem Landwirt sein „Produkt Artenvielfalt“ vergütet werden kann.

Michael Fick, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft (AG) Wildpflanzen-Biogas Kißlegg, betonte, dass es der AG von Anfang an wichtig gewesen sei, zu zeigen, dass man die Veränderungen gemeinsam anpacken will und die Anstrengungen der Landwirte von vielen anderen Landnutzern unterstützt werden. Er konnte den angereisten Experten darlegen, dass in vielen Gemeinden Landwirte durch den Anbau der Wildpflanzenmischung gezeigt haben, dass sie bereit sind, neue Wege zu gehen. Die zahlreichen finanziellen Unterstützer aus der Bevölkerung und der regionalen Wirtschaft unterstreichen die Ernsthaftigkeit des Wunsches nach blühenden Landschaften.

In der anschließenden Diskussion unter den Fachleuten war man sich schnell einig, dass „Biogas aus Wildpflanzen“ einen wertvollen Beitrag zur Bereicherung von Flora, Fauna und Landschaftsbild leistet. Damit das Weiterleben dieser Idee nicht nur vom Idealismus abhängig sei, müssten jetzt Wege gefunden werden, um die Rahmenbedingungen einfacher und attraktiver zu gestalten. Die Verbreitung der Anbaualternative über Ämter und wissenschaftliche Einrichtungen sei dabei genauso wichtig, wie eine Inwertsetzung der ökologischen Aufwertung durch den Wildpflanzen-anbau.

MdB Westermeyer sieht im Wildpflanzenanbau eine Möglichkeit der produktionsintegrierten Kompensation, die den Flächenengpass in der Landwirtschaft durch Flächenstilllegung für ökologische Ausgleichsmaßnahmen entschärfen kann.

Auch Herr Siegel, Leiter des Landwirtschaftsamtes Ravensburg, erkennt in der ökologischen Kompensation eine Chance, die biologischere Biomasseproduktion durch Wildpflanzen für die Landwirte in Wert zu setzen.

Herr Schweizer, Leiter des LAZBW in Aulendorf, erwartet, dass Umsetzungsprobleme durch rotierende Flächenbelegung und langfristige Bindung lösungsorientiert angegangen und alle Möglichkeiten genutzt werden.

Herr Sieger, Leiter des Dezernats 4 beim Landratsamt Ravensburg, regte an, an einem konkreten Modellprojekt die Ökopunktefähigkeit der mehrjährigen Wildpflanzen zu prüfen.

Herr Krattenmacher, Bürgermeister in Kißlegg, bot sich gleich an, dieses Projekt zu unterstützen. Er werde sich auch im Kreistag für die Ökopunktefähigkeit der Wildblumenäcker einsetzen, damit Naturschutz und landwirtschaftliche Nutzung miteinander einhergehen

Nach dieser von allen Anwesenden konstruktiv und offen geführten Diskussion führten Gebhard Pfender und Markus Frick die Teilnehmer auf verschiedene Wildpflanzenflächen in der Kißlegger Umgebung. Spätestens hier wurde allen klar, was Herr Kuhn am Morgen meinte, als er die Wildpflanzenflächen nicht nur als Biotope sondern auch als „Psychotope“ bezeichnete: hier sieht man die Farben, riecht die Blüten, hört die Insekten, fühlt viele unterschiedliche Pflanzen und schmecken kann man die meisten Blumen auch noch.

Es wäre doch schade, wenn diese Idee wieder aus dem Landkreis verschwindet!

Quelle: AG Wildpflanzen-Biogas Kißlegg

Weitere Informationen zur Möglichkeit der Förderung von Wildpflanzen und das Postitionspapier des Netzwerkes Lebensrau Feldflur finden Sie hier.

Neues Positionspapier zur GAK und AUKMs

Durch die Initiativen des Netzwerkes Lebensraum Feldflur zur Platzierung von mehrjährigen nutzbaren Wildpflanzenmischungen in den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) der Länder hat sich gezeigt, dass die größte Hürde zur Aufnahme solcher Maßnahmen in den Katalog der AUKMs die fehlende Möglichkeit der Ko-Finanzierung durch die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) ist.

Der Aufwuchs mehrjähriger Blühflächen darf auch nach dem Entwurf zum GAK-Rahmenplan 2014 nicht genutzt werden. Eine Fördermaßnahme für mehrjährig nutzbare Wildpflanzen ist daher in den EPLRs der Länder nicht vorgesehen, weil der Ansatz für die meisten Länder nicht finanzierbar ist. Aus diesem Grund wurde das Positionspapier des Netzwerkes Lebensraum Feldflur zu den AUKMs aus dem Frühjahr dieses Jahres überarbeitet und ein neuer Schwerpunkt zur GAK hinzugefügt.

Weitere Informationen zu diesem Thema und das überarbeitete Positionspapier zum Download finden Sie hier.